Katalog der studentischen Stammbücher in der Universitätsbibliothek Gießen

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Karte der Entstehungsorte der Stammbucheinträge





Als Stammbücher bezeichnete man vom 16. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts kleine Alben vor allem von Studenten, in denen sich Kommilitonen, Verwandte und Freundinnen und Freunde, aber auch Professoren und höhergestellte Personen mit Sinnsprüchen, Zitaten, Freundschaftszeichen eintrugen (Album amicorum). Sie sind häufig mit Scherenschnitten, Farbzeichnungen oder Aquarellen geschmückt. Die Universitätsbibliothek Gießen verfügt über eine kleine Sammlung dieser Dokumente.

Die Datenbank erschließt die studentischen Stammbücher des 18. Jahrhunderts aus der Handschriftenabteilung der Universitätsbibliothek Gießen. Es handelt sich um die Signaturen

  • Hs 1216 a-x (16 Nummern) , Hs 1217 a-k (11 Nummern) , Hs 1220, Hs 1221,
  • Hs NF 2, Hs NF 3, Hs NF 646 und Hs NF 684.

Datengrundlage sind die Aufzeichungen von Frau Silke Moning, die im Rahmen ihrer Magisterarbeit zu allen Stammbuchblättern nicht nur den Schreiber erfasst hat, sondern auch Angaben zu seiner Person, zu graphischen Darstellungen sowie zum Inhalt der Eintragungen. Insgesamt erschließt die Datenbank ca 3.000 Stammbuchblätter. Davon waren ca 1.000 in einer Datenbank enthalten, die Frau Moning aufgebaut hatte und die den Grundstock dieser Datenbank bildete. Bei diesen Datensätzen sind noch zusätzlich Schlagworte vergeben worden. Die weiteren 2.000 Eintragungen wurden aus Zeitgründen ohne diese Zusatzinformationen erfasst.

Mit diesem Katalog steht ein Werkzeug bereit, das die Arbeit mit den Stammbüchern entscheidend erleichtert.

Die ausführliche inhaltliche Erschließung von Stammbüchern des 17. und des 19. Jahrhunderts (z.B. Hs 1218, Hs 1219) sowie von nicht-studentischen Stammbüchern (z.B. Hs NF 665) steht noch aus.

Inzwischen sind alle Stammbücher der Universitätsbibliothek Gießen digitalisiert. Sie können über die Digitalen Giessener Sammlungen (DIGISAM) aufgerufen werden.

Veröffentlichungen:

  • Robert Arnold Fritzsche: Aus alten Gießener Stammbüchern. In: Ludoviciana 1907 S. 5-9, doi:10.22029/jlupub-1010.
  • Silke Cecilie Moning: Die studentischen Stammbücher des 18. Jahrhunderts. In: Aus mageren und aus ertragreichen Jahren. Gießen: Universitätsbibliothek 2007. (Berichte und Arbeiten aus der Universitätsbibliothek und dem Universitätsarchiv Gießen ; 58) S. 120-144, doi:10.22029/jlupub-3126.
  • Silke Cecilie Moning: Erinnerte Studentenherrlichkeit : studentische Stammbücher als Memorialquellen der Neuzeit. In: Panorama 400 Jahre Universität Gießen : Akteure, Schauplätze, Erinnerungskultur. - Frankfurt: Societäts-Verl. 2007. S. 262-266
  • Silke Cecilie Moning: Studentisches Leben im Spiegel von Gießener Stammbüchern des 18. Jahrhunderts. Gießen, FB 04 Geschichte und Kulturwissenschaften, Magisterarbeit, 2005.
  • Olaf Schneider: Eine Gießener Stadtansicht aus revolutionärer Zeit - Der Stammbucheintrag des späteren Bürgermeisters Heinrich Ferber. In: uniforum 37 (2024) Nr. 2, S. 11, doi:10.22029/jlupub-18571
  • Olaf Schneider: Poesiealbum mit Ansicht. In: uniforum 27 (2014) Nr. 2, S. 14, doi:10.22029/jlupub-15804.
  • Olaf Schneider: Das verschollene Stammbuch des Johann Philipp Katz. In: uniforum 33 (2020) Nr. 1, S. 11, doi:10.22029/jlupub-15834.